Die Ballenzehe ("Hallux"= Zehe "valgus"= auswärts) ist die am häufigsten auftretende Fehlstellung der Zehen. Sie ist als Schiefstellung der Großzehe sichtbar.
Diese bildet einen Knick in Richtung der anderen 4 Zehen. Dadurch verändert sich die Stellung des Fußes und die Zugkraft der Sehnen. Schmerzen beim Gehen und Stehen oder geschwollene Füße sind die Folgen. Etwa ¼ der Bevölkerung ist von einem Hallux Valgus betroffen, Frauen häufiger als Männer. Ursachen für die Erkrankung sind falsches Schuhwerk, schwache Fußmuskulatur oder genetische Faktoren. Bei leichten Fehlstellungen können Einlagen oder das Tragen gut sitzenden Schuhwerks Abhilfe schaffen, bei schmerzhaften, fortgeschrittenen Abweichungen der Großzehe steht eine Reihe unterschiedlicher operativer Therapien zur Wahl.
¼ der Bevölkerung entwickelt einen Hallux Valgus, also eine Abweichung des Großzehenwinkels. Mit zunehmendem Alter sind etwa 30 % der Österreicher von Hallux Valgus betroffen. In 95 % aller Fälle ist ein Hallux Valgus erworben, nur selten angeboren, da Kinderfüße rasch wachsen und eine Korrektur der Mechanik meist von selbst erfolgt. Frauen erkranken 10 Mal häufiger an Hallux Valgus als Männer.
Von Hallux Valgus sind nahezu 10 Mal mehr Frauen als Männer betroffen. Eine der Ursachen dafür sind mechanische Reizungen, die von engem oder hochhackigem Schuhwerk verursacht werden. Dabei wird die Großzehe kontinuierlich in Richtung der anderen Zehen gedrängt. Durch diesen anhaltenden, immer wiederkehrenden Druck verändert sich die normale Zehenachse, die Großzehe "verdrängt" die zweite Zehe. In der Folge ändert sich auch die Zugrichtung der Muskeln und Sehnen, die den Fuß gerade halten. Die Großzehe wird im Laufe der Zeit immer mehr in Richtung Fußsohle gezogen und richtet sich nach innen. Der Fuß rollt anders ab, es kommt zu Schmerzen im Mittelfuß, mitunter auch zu Entzündungen.
Bei Hallux Valgus unterscheidet man 4 verschiedene Stadien, die jeweils eine individuelle Behandlung erfordern:
Grad 1
Schiefstellung der Großzehe um bis zu 20 Grad
Keine Beschwerden
Passendes Schuhwerk, Fußgymnastik
Grad 2
Schiefstellung der Großzehe um bis zu 30 Grad
Gelegentliche Schmerzen
Passende Schuhe, Einlagen, Fußgymnastik (Großzehe nach außen)
Grad 3
Schiefstellung der Großzehe um bis zu 50 Grad
Schmerzen am Ballen, Rötungen, Druckgefühl im Schuhwerk
Spezielle Hallux-Schienen, Orthopädische Schuhe
Grad 4
Großzehe "verdrängt" die 2. Zehe
Dauerhafter Schmerz, auch in Ruhe, Gehen und Laufen nur mit Beschwerden möglich
Operation je nach Art der Schiefstellung, Alter und Erwartung der/des Betroffenen
Im ersten Schritt führt der Arzt eine manuelle Untersuchung durch. Ergänzend dazu wird ein Röntgen erstellt. So können der Grad der Fehlstellung, also die Abweichung zum normalen Zehenwinkel, Bewegung, Rotation der betroffenen Zehe und Abbild der Fußsohle sichtbar gemacht und zur weiteren Therapieplanung herangezogen werden.
Ein nicht behandelter Hallux valgus kann aufgrund der veränderten Fußmechanik zu Ablagerungen am Mittelfußknochen oder zu Entzündungen (z.B. des Schleimbeutels) und zu Arthrose führen.
Ob eine Operation sinnvoll ist, vor allem, welche Technik dabei zum Erfolg führt, hängt wesentlich vom Abweichen des Winkels zwischen Groß- und 2. Zehe ab, des Winkel des Großzehengrundgelenks, sowie vom bereits entstandenen Gelenksverschleiß ab. Ziel der Operation ist es, die knöcherne Achse auszurichten und damit die normale Fußmechanik wieder herzustellen, sodass der Betroffene wieder schmerzfrei gehen kann.
Was Sie selbst vorbeugend tun können
Hallux Valgus ist in 95 % der Fälle eine erworbene Fehlstellung, die am häufigsten aufgrund zu enger oder hochhackiger Schuhe entsteht. Entsprechende Vorsorge ist daher eine gute Möglichkeit, um den schmerzhaften Schiefstand der Großzehe zu verhindern.
So vermeiden Sie einen Hallux Valgus:
Mithilfe dieser Maßnahmen stärken Sie außerdem die Fußmuskeln und schützen Ihre Füße auch vor Blasen, Druckstellen und chronischen Fehlstellungen.